Resilienz: Der Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern

Das Leben hält für uns viele wunderbare Momente bereit: die Freude über Freundschaften, Erfolge bei der Arbeit oder das Glück, an einem sonnigen Tag draußen unterwegs zu sein. Doch ebenso unvermeidlich sind die schwierigen Phasen, in denen wir mit Enttäuschungen, Schicksalsschlägen und Rückschlägen konfrontiert werden. Ob es sich um eine unerwartete Kündigung, eine gesundheitliche Krise oder das Ende einer langjährigen Beziehung handelt – wir alle stehen früher oder später an Punkten, an denen wir uns fragen: „Wie kann ich weitermachen?“

Eine kleine Insel in Mitten des Ozeans

Eine zentrale Fähigkeit, die uns dabei hilft, trotz aller Widrigkeiten nach vorn zu blicken, ist Resilienz. Resilienz beschreibt jene innere Stärke, die uns unterstützt, auch nach schweren Krisen oder Rückschlägen wieder aufzustehen und neue Perspektiven zu gewinnen. Dieser Beitrag erläutert, was Resilienz genau bedeutet, warum sie so wichtig für unser Leben ist und wie man sie selbst im Erwachsenenalter noch weiterentwickeln kann.

1. Was ist Resilienz?

Der Begriff Resilienz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. In der Psychologie und den Sozialwissenschaften versteht man darunter die Fähigkeit, nach schwierigen Lebensereignissen oder Krisen wieder eine gewisse innere Stabilität zu finden. Manche sprechen auch von „seelischer Widerstandskraft“ oder „Spannkraft“.

Man kann sich zur Veranschaulichung ein Bild vor Augen führen: Stellt euch einen Gummiball vor, den man mit voller Wucht auf den Boden schleudert. Anstatt zu zerbersten, springt er zurück nach oben. Genau diese Fähigkeit, sich von einem harten Aufprall zu erholen, charakterisiert einen resilienten Menschen. Er oder sie hat Methoden oder innere Ressourcen, um mit Rückschlägen umzugehen und sich nicht vollständig von ihnen bestimmen zu lassen.

Resilienz beinhaltet unter anderem:

  1. Emotionale Flexibilität: Umgang mit belastenden Gefühlen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

  2. Optimistische Grundhaltung: Ein Vertrauen darauf, dass es trotz Krisen einen Weg nach vorn gibt.

  3. Fokus auf Lösungen: Die Bereitschaft, einen Ausweg zu suchen, statt sich ausschließlich mit dem Problem zu beschäftigen.

  4. Selbstwirksamkeit: Das Bewusstsein, selbst etwas bewirken zu können, anstatt den Umständen völlig ausgeliefert zu sein.

Wer gelernt hat, sich in Krisenzeiten aktiv zu hinterfragen und nach neuen Zielen oder Strategien zu suchen, bewahrt seinen Lebensmut. Diese „Spannkraft“ ermöglicht es, auch schwere Phasen zu überstehen, ohne die Hoffnung zu verlieren.

2. Das Leben ist schön, aber auch hart

Ein Grund, warum das Thema Resilienz immer wieder in den Vordergrund rückt, liegt darin, dass das Leben nicht nur aus strahlenden Momenten besteht, sondern ebenso aus Niederlagen und Prüfungen. Viele Menschen gehen lange davon aus, dass es nach einem erfolgreichen Schritt immer nur weiter bergauf geht. Doch in Wirklichkeit bewegt sich das Leben in Wellen: Es gibt Hochphasen, auf die früher oder später Tiefphasen folgen.

Egal wie sorgfältig wir planen, irgendwann geraten wir in Situationen, in denen wir uns machtlos fühlen: eine gescheiterte Beziehung, finanzielle Engpässe, Probleme mit der Gesundheit oder andere Schicksalsschläge. Gerade weil uns die schönen Momente im Leben viel bedeuten, kann uns eine negative Erfahrung heftig ins Wanken bringen.

An diesem Punkt zeigt sich, wie wertvoll Resilienz ist. Ein erster Schritt besteht darin, anzuerkennen, dass wir Krisen nicht immer vermeiden können. Wir können aber lernen, besser mit ihnen umzugehen. In dem Moment, in dem wir das akzeptieren, wächst unsere Bereitschaft, aktiv zu werden und neue Lösungswege zu erschließen.

Wer erkennt, dass die Härte des Lebens unvermeidbar ist, lernt zugleich, die kostbaren Phasen des Glücks stärker zu schätzen. Wir reduzieren die unrealistische Erwartung, alles müsse stets problemlos verlaufen. Und wir gehen bewusster mit uns selbst und anderen um, sobald wir erfahren haben, wie verwundbar wir sind.

3. Der Unterschied zwischen „Verlierern“ und „Gewinnern“ ist Resilienz

Häufig stellt sich die Frage: Warum kommen manche Menschen besser mit Rückschlägen zurecht als andere? Die Antwort liegt oft in ihrer inneren Widerstandskraft, ihrer Resilienz. Der Begriff „Verlierer“ und „Gewinner“ kann dabei polarisierend wirken, da er impliziert, es gäbe klar definierte Kategorien von Menschen. Im Kern soll hiermit jedoch ausgedrückt werden, dass diejenigen, die bei Problemen rasch in Resignation verfallen, seltener Fortschritte machen als diejenigen, die trotz aller Widrigkeiten beharrlich weiterkämpfen.

Was kennzeichnet nun den resilienten „Gewinner“ im Vergleich zum „Verlierer“?

  • „Verlierer“ fühlen sich oft dauerhaft besiegt, sobald es ihnen schlecht geht. Sie kommen aus der Krise nicht mehr heraus, weil sie ihre Möglichkeiten zur Veränderung nicht (mehr) sehen.

  • „Gewinner“ geraten durchaus genauso in Krisen, zweifeln vielleicht sogar an sich selbst oder verzweifeln eine Weile. Aber sie betrachten die Krise nicht als Endstation. Stattdessen fragen sie sich: „Was kann ich jetzt tun, um wieder nach vorn zu kommen?“

Diese Einstellung bedeutet nicht, dass resiliente Menschen niemals schwierige Gefühle haben. Sie gehen jedoch bewusst mit ihnen um und suchen nach Wegen, etwas zu verändern – sei es die Situation an sich oder ihre Sichtweise darauf.

4. Resilienz lernen: auch im Erwachsenenalter möglich

Ein verbreiteter Irrtum besagt, dass Resilienz entweder angeboren ist oder in der frühen Kindheit geformt wird und man sie später kaum noch beeinflussen könne. Zwar sind soziale Prägungen und Temperament wichtige Faktoren, aber Resilienz lässt sich zu jedem Zeitpunkt im Leben weiterentwickeln.

Wie kann das konkret aussehen?

  1. Selbstreflexion und Achtsamkeit
    Resilienz beginnt mit der Fähigkeit, innere Vorgänge bewusst wahrzunehmen. Wer nie innehält, bleibt oft in negativen Emotionen stecken. Achtsamkeitsübungen, meditative Atemtechniken oder ein Tagebuch können helfen, die eigenen Gedanken und Gefühle zu sortieren und zu hinterfragen.

  2. Positive Selbstgespräche
    Unser innerer Dialog hat einen großen Einfluss auf unsere seelische Widerstandskraft. Wenn wir uns ständig sagen: „Ich schaffe das nicht“ oder „Ich bin ein Versager“, zementieren wir ein Gefühl der Ohnmacht. Stattdessen hilft es, sich konstruktive Sätze vorzusagen: „Ich habe schon andere Schwierigkeiten bewältigt“, „Ich bin lernfähig“, „Ich habe Freunde, die mich unterstützen“.

  3. Aufbau eines unterstützenden Umfelds
    Auch als Erwachsener kann man Freundschaften vertiefen und neue Kontakte knüpfen. Ein verlässliches Netzwerk erinnert uns in Krisenzeiten daran, dass wir nicht allein sind. Es lohnt sich, nicht nur auf virtuelle Kontakte, sondern auch auf reale Begegnungen zu setzen, etwa in Vereinen, Selbsthilfegruppen oder Gemeinschaftsprojekten.

  4. Lerne aus Fehlern
    Resilienz zeigt sich oft in der Haltung, Fehler als Teil des Entwicklungsprozesses zu betrachten. Es geht weniger darum, sie zu vermeiden, sondern aus ihnen Schlüsse zu ziehen: „Was kann ich in Zukunft besser machen?“ Wer diese Grundeinstellung kultiviert, geht mit Rückschlägen gelassener um.

  5. Eigene Ressourcen erkennen und stärken
    Jeder Mensch hat bestimmte Fähigkeiten, auch wenn er sie oft unterschätzt. Wer eigene Talente ausbaut, gewinnt an Selbstvertrauen. Dies kann ein Sport sein, eine künstlerische Begabung oder ein beruflicher Weg, in dem man richtig aufgeht. Sich Ziele zu setzen und Zwischenerfolge zu feiern, stärkt Schritt für Schritt die Widerstandskraft.

All diese Ansätze verdeutlichen, dass Resilienz kein festgeschriebenes Merkmal ist, sondern eine dynamische Fähigkeit, die wir bis ins hohe Alter trainieren können.

5. Ziele setzen und Sinn in der Krise finden

Ein wichtiger Faktor für Resilienz ist die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen und einen Sinn in der Krise zu erkennen. Wenn wir in einer schwierigen Situation stecken, kann uns eine konkrete Perspektive helfen, aus der Starre auszubrechen. Das Ziel muss nicht sofort riesig sein; schon kleine Etappenziele verleihen Zuversicht und Handlungsenergie.

Darüber hinaus ist es hilfreich, einen Sinn im Rückschlag zu finden – nicht in dem Sinne, dass wir die Krise verherrlichen oder verharmlosen, sondern dass wir daraus etwas für unser weiteres Leben ableiten. Es kann zum Beispiel passieren, dass ein unverhoffter Jobverlust uns erkennen lässt, dass wir ohnehin unglücklich im alten Beruf waren und nun eine Chance zur Neuausrichtung erhalten. Oder dass eine persönliche Enttäuschung uns dazu motiviert, mehr auf uns selbst und unsere Bedürfnisse zu achten.

Die Suche nach einem tieferen Sinn kann sich auf ganz verschiedene Lebensbereiche erstrecken. Der eine Mensch findet Erfüllung in künstlerischer Kreativität, ein anderer in einem ehrenamtlichen Engagement. Entscheidend ist, dass wir uns überhaupt die Frage stellen: „Wofür kämpfe ich? Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“

Sinngebung funktioniert dabei wie ein innerer Kompass. Selbst wenn der Weg weit und beschwerlich ist, sorgt sie dafür, dass wir eine Richtung behalten. Das motiviert uns, trotz aller Hindernisse weiterzugehen.

6. Das große Potenzial der Resilienz

Resilienz ist nicht nur ein Instrument, um Krisen besser zu überstehen, sondern sie kann zu einem wichtigen Antrieb für persönliche Entwicklung und Selbsterkenntnis werden. Wenn wir eine schwierige Phase durchlaufen, beschäftigen wir uns oft intensiver mit uns selbst, unseren Prioritäten und unserer Lebensführung.

Es lässt sich häufig beobachten, dass Menschen nach einem Rückschlag eine neue Tiefe oder Klarheit in ihrem Leben gewinnen. Vielleicht haben sie gelernt, was wirklich zählt und welche Beziehungen oder Projekte ihnen Energie geben. Andere werden kreativer und engagieren sich in Bereichen, die ihnen bislang verschlossen waren.

Auch wenn es paradox klingen mag, kann eine Krise so zum Wendepunkt werden, der zu einem erfüllenderen Leben führt. Der Schmerz und die Verzweiflung sind real, doch gleichzeitig liegt in ihnen das Potenzial, alte Strukturen und Gewohnheiten zu hinterfragen. Wer sich also fragt, ob es einen „Sinn“ darin geben kann, an einem Tiefpunkt zu sein, findet oft über die Zeit eine neue Wertorientierung, die ihm oder ihr vorher verborgen blieb.

7. Praxisnahe Übungen für den Alltag

Um Resilienz wirklich zu trainieren, empfiehlt es sich, kleine Routinen in den Alltag einzubauen. Ähnlich wie bei körperlicher Fitness entfalten sich die Effekte, wenn man diese Routinen regelmäßig anwendet. Hier einige konkrete Ideen:

  1. Tagebuch der Dankbarkeit
    Notiere dir jeden Abend drei Dinge, für die du an diesem Tag dankbar bist. Das können alltägliche Kleinigkeiten sein wie ein gutes Gespräch oder ein Sonnenstrahl. Auf diese Weise lenkst du den Fokus auf das Positive in deinem Leben.

  2. Stressabbau durch Atemtechnik
    Bei aufkommender Angst oder Wut kann bewusstes, tiefes Ein- und Ausatmen enorm beruhigend wirken. Atme etwa für vier Sekunden ein, halte den Atem kurz an und atme dann für vier bis fünf Sekunden langsam aus. Wiederhole das einige Male und spüre, wie sich Puls und Gedanken beruhigen.

  3. Ressourcen-Checkliste
    Lege dir eine Liste deiner Stärken und Errungenschaften an. Denke auch an Menschen in deinem Umfeld, die dir weiterhelfen könnten. Schaue dir diese Liste besonders in schwierigen Phasen an, um dich daran zu erinnern, dass du nicht mit leeren Händen dastehst.

  4. Realistische Ziele definieren
    Zerlege große Vorhaben in kleinere Schritte. Wer beispielsweise eine berufliche Umorientierung anstrebt, könnte sich erst informieren, welche Qualifikationen erforderlich sind, dann einen Kurs besuchen und anschließend den Lebenslauf aktualisieren. Jede Etappe stärkt das Gefühl der Machbarkeit.

  5. Perspektivwechsel üben
    Wenn eine Situation ausweglos erscheint, hilft der gedankliche Blick von außen: „Was würde ich einem guten Freund raten, der das Gleiche durchmacht?“ Oft fallen uns für andere schnelle Lösungen ein, die wir bei uns selbst übersehen.

DANKBARKEIT

Solche Übungen bringen keine Wunder über Nacht, aber sie legen den Grundstein für eine widerstandsfähigere Haltung. Je konsequenter wir sie praktizieren, desto eher können wir spüren, dass sich unser Umgang mit Krisen verändert.

8. Warum Rückschläge manchmal notwendig sind

Kaum jemand wünscht sich Rückschläge. Dennoch zeigen viele Beispiele, dass gerade das Scheitern uns zu wichtigen Erkenntnissen verhilft. Warum könnte man sagen, dass solche Tiefpunkte in gewisser Weise „notwendig“ sind?

  • Fokus auf das Wesentliche: Solange alles glatt läuft, gibt es oft keinen Anlass, das eigene Verhalten oder Umfeld ernsthaft zu überprüfen. Ein heftiger Rückschlag rüttelt uns wach und zwingt uns, kritisch hinzusehen: Was ist wirklich wichtig in meinem Leben?

  • Demut und Empathie: Menschen, die selbst schwere Zeiten durchgestanden haben, entwickeln häufiger Verständnis und Mitgefühl für andere, die Ähnliches durchmachen.

  • Kreativität und Innovation: Manchmal sind Krisen die Geburtsstunde neuer Ideen, weil bisherige Lösungswege scheitern und Alternativen hermüssen.

Rückschläge führen uns unsere Grenzen vor Augen – und damit zeigen sie uns auch, wo wir wachsen können. Diese Lektion kann hart sein, eröffnet aber oft Perspektiven, die wir sonst nie entdeckt hätten.

9. Die Kraft der Gemeinschaft

Ein oft unterschätzter Aspekt der Resilienz besteht in der Verbundenheit mit anderen Menschen. Unsere Gesellschaft legt großen Wert auf Individualismus – doch gerade in Krisenzeiten spüren wir, wie sehr wir auf ein soziales Netz angewiesen sind.

Das bedeutet nicht, dass wir unsere Probleme auf andere abwälzen sollten. Aber wer in schwierigen Momenten den Mut hat, sich jemandem anzuvertrauen oder auch professionelle Hilfe zu suchen, beweist Selbstfürsorge und Verantwortungsbewusstsein. Ein Freundeskreis, der zuhört oder praktische Hilfe leistet, kann uns wertvolle Energie zurückgeben.

Die Kraft der Gemeinschaft zeigt sich in vielen Lebensbereichen:

  • In der Familie, die Rückhalt bietet, wenn es im Beruf oder in der Partnerschaft kriselt.

  • Unter Freunden, die schwierige Phasen mit Verständnis und tatkräftiger Unterstützung abfedern.

  • In Selbsthilfegruppen oder Vereinen, in denen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zusammenkommen.

Nicht jeder hat automatisch dieses Netz parat, doch es lässt sich oft ausbauen. Ein bewusster Schritt könnte sein, nach Möglichkeiten zu suchen, sich einzubringen oder Kontakt zu knüpfen – etwa durch gemeinschaftliche Aktivitäten, bei denen man auf Gleichgesinnte trifft.

10. Ein Ziel vor Augen: Wie Sinngebung uns voranbringt

Verschiedene Überlegungen und Berichte verdeutlichen, wie entscheidend es ist, ein „Warum“ im Leben zu haben. Ein klares Ziel oder eine übergeordnete Mission – egal ob beruflich, privat oder gesellschaftlich – kann uns motivieren, selbst in harten Zeiten dranzubleiben.

Ein „Warum“ kann etwa in folgenden Dingen liegen:

  • Das eigene Familienglück, für das man sorgen möchte

  • Der Wunsch, künstlerisch oder sportlich etwas zu erreichen

  • Ein soziales Engagement, um anderen zu helfen

  • Ein persönliches Entwicklungsziel, wie z. B. eine neue Sprache zu lernen oder sich beruflich weiterzuqualifizieren

Sich ein Ziel oder einen Sinn vor Augen zu halten, ist wie ein innerer Leuchtturm, der uns durch den Nebel leitet. Auch wenn der Weg dorthin lang sein mag und uns Rückschläge zwischenzeitlich aufhalten, erinnert uns die Sinngebung daran, dass es sich lohnt weiterzugehen.

11. Fazit: Resilienz als Lebenshaltung

Resilienz ist viel mehr als ein Schlagwort; sie beschreibt eine Grundhaltung, mit der wir den Ungewissheiten und Härten des Lebens begegnen können. Niemand ist davor gefeit, mal hart auf dem Boden zu landen – doch wir haben in unserer Hand, wie wir darauf reagieren.

Ob wir uns durch unsere Krisen definieren lassen oder ob wir versuchen, in ihnen eine Lernchance zu erkennen, liegt letztlich in unserer eigenen Einstellung. Durch Achtsamkeitsübungen, ein unterstützendes soziales Umfeld, konstruktive Selbstgespräche und sinnstiftende Ziele können wir unsere Widerstandskraft Schritt für Schritt aufbauen.

Diese Haltung befähigt uns nicht nur, schwierige Phasen zu überstehen, sondern sie eröffnet uns oft sogar Wege zu persönlichem Wachstum. An den Punkten, an denen wir fast aufgeben wollten, legen wir das Fundament für eine neue Tiefe und Reife. Sobald wir spüren, dass wir gestärkt aus einer Krise hervorgehen können, entfaltet sich ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, das uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt.

Zusammenfassend zeigt sich:

  • Resilienz ist die Fähigkeit, trotz Widrigkeiten aufzustehen und weiterzumachen.

  • Krisen sind unvermeidlich, aber wir können lernen, sie als Teile des Lebens anzunehmen.

  • Der Unterschied zwischen „Untergehen“ und „Gewinnen“ spiegelt sich darin, ob wir etwas aus unseren Tiefpunkten lernen und uns neu ausrichten können.

  • Erwachsene können ebenso wie Kinder und Jugendliche diese Widerstandskraft stärken – durch Selbstreflexion, die Pflege eines positiven inneren Dialogs, ein unterstützendes Netzwerk und gezieltes Training der eigenen Stärken.

  • Ein Ziel oder ein Sinn hilft uns, den schwierigen Phasen etwas abzugewinnen und motiviert uns, dranzubleiben.

Genau in diesem Prozess liegt die große Chance: Sobald wir erkennen, dass Scheitern und Erfolg zum Menschsein dazugehören, lernen wir, die Hochs und Tiefs des Lebens in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Wir achten mehr auf uns, auf unsere Mitmenschen und finden letztlich eine tiefere Wertschätzung für alles, was uns widerfährt – sowohl für die schönen als auch für die schweren Momente.

Mögen wir alle diese innere Stärke kultivieren und uns daran erinnern, dass jeder neue Tag, jedes noch so kleine Ziel und jede gemeisterte Hürde ein Beweis dafür ist, dass wir aus Rückschlägen lernen und „Gummibälle“ werden können: Wir werden zwar zu Boden geworfen, doch wir prallen ab, springen zurück – und steigen wieder nach oben.

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