Gelassenheit: Die Kunst des Selbstbewusstseins im Fluss des Lebens
„Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins.“– Marie von Ebner-Eschenbach
Je älter ich werde, desto gelassener werde ich. Warum? Weil mich meine Lebenserfahrung gelehrt hat, dass wahre Souveränität in der Fähigkeit liegt, loszulassen. Gelassenheit bedeutet nicht, dass uns alles egal ist. Im Gegenteil – es ist die Fähigkeit, mit Herausforderungen ruhig und souverän umzugehen, ohne von Emotionen oder Ängsten übermannt zu werden.
1. Wenn ich mein Bestes gegeben habe, darf ich loslassen und einfach cool sein
Früher hatte ich oft das Gefühl, immer noch mehr tun zu müssen. Noch ein bisschen besser, noch ein bisschen mehr – bis zur Erschöpfung. Doch die Wahrheit ist: Wenn du wirklich dein Bestes gegeben hast, dann darfst du loslassen. Die Ergebnisse liegen nicht immer in unserer Hand, aber unsere Haltung schon. Gelassenheit bedeutet, Vertrauen zu haben – in dich selbst, in den Prozess und in das Leben.
👉 Praxis-Tipp: Frage dich nach jeder Herausforderung
Habe ich mein Bestes gegeben? Wenn ja, dann atme tief durch und akzeptiere das Ergebnis. Vertraue darauf, dass sich die Dinge fügen.
2. Das Leben ist eine Achterbahn – und das ist gut so!
Das Leben verläuft in Wellen. Mal bist du oben, mal unten. Manchmal geht es steil bergauf, manchmal fühlt es sich an, als würdest du im freien Fall abstürzen. Doch eines ist sicher: Nach jedem Tief kommt wieder ein Hoch. Immer. Wenn du diese Dynamik verstehst, kannst du in schwierigen Phasen ruhiger bleiben. Die Täler sind keine Endstation, sondern Teil der Reise.
👉 Praxis-Tipp: Stelle dir die Frage
„Wie werde ich in einem Jahr über diese Situation denken?“ – Oft relativiert sich ein Problem, wenn du es mit Abstand betrachtest.
3. Manche Dinge kannst du nicht ändern – aber du kannst deine Reaktion darauf ändern
Es gibt Menschen und Situationen, die wir nicht kontrollieren können. Dein Chef wird vielleicht immer fordernd sein, dein Ehepartner hat seine eigenen Macken, und deine Kollegen werden sich nicht immer so verhalten, wie du es dir wünschst. Doch das bedeutet nicht, dass du machtlos bist. Wenn du dich änderst, ändert sich auch das System um dich herum. Denn deine Haltung beeinflusst die Dynamik deiner Umgebung.
👉 Praxis-Tipp: Frage dich nicht „Warum sind die anderen so?“ – sondern „Wie kann ich anders mit dieser Situation umgehen?“
Manchmal reicht eine neue Perspektive, um Frieden mit etwas zu schließen.
4. Der Schlüssel zu Gelassenheit liegt im bewussten Denken
Unsere Gedanken formen unsere Realität. Wer sich ständig Sorgen macht oder sich über alles aufregt, wird sich niemals gelassen fühlen. Gelassenheit beginnt im Kopf – durch bewusstes Wahrnehmen und Umlenken von Gedanken. Du kannst dich entscheiden, deinen Fokus auf das zu richten, was du beeinflussen kannst, statt dich an Dingen aufzureiben, die außerhalb deiner Kontrolle liegen.
👉 Praxis-Tipp: Achte bewusst auf deine Gedanken.
Stelle dir die Frage: „Hilft mir dieser Gedanke gerade, ruhiger zu werden oder zieht er mich runter?“ Falls Letzteres der Fall ist, ersetze ihn durch eine bewusst gewählte, konstruktive Perspektive.
5. Menschen, die gelassen bleiben, haben klare Prioritäten
Wer weiß, was wirklich wichtig ist, lässt sich weniger aus der Ruhe bringen. Viele Menschen hetzen durch das Leben, weil sie sich mit unwichtigen Dingen belasten. Gelassenheit bedeutet, die eigenen Prioritäten zu kennen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wer nicht alles kontrollieren will, sondern bewusst entscheidet, worauf es ankommt, lebt entspannter.
👉 Praxis-Tipp: Erstelle eine Liste mit den drei wichtigsten Dingen in deinem Leben.
Richte deine Energie gezielt darauf und lasse alles, was nicht dazu beiträgt, bewusst los.
6. Die Kunst der Dankbarkeit fördert Gelassenheit
Wer dankbar ist, sieht das Gute im Leben – und ist dadurch automatisch gelassener. Unzufriedenheit entsteht oft, weil wir uns auf das konzentrieren, was fehlt oder nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Dankbarkeit lenkt den Blick auf das, was bereits da ist. Ein dankbarer Mensch ärgert sich weniger über Kleinigkeiten, weil er erkennt, dass das große Ganze schon gut ist.
👉 Praxis-Tipp: Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, für die du dankbar bist.
Das hilft dir, den Tag positiv abzuschließen und mit einer entspannten Grundhaltung zu leben.
Fazit: Gelassenheit ist eine Entscheidung
Gelassenheit kommt nicht von allein – sie ist eine bewusste Entscheidung, die du immer wieder treffen kannst. Sie entsteht durch Selbstbewusstsein, durch Vertrauen in dich selbst und durch die Gewissheit, dass das Leben ein stetiger Fluss ist. Je mehr du das Leben annimmst, wie es ist, desto freier wirst du. Und genau darin liegt die wahre Stärke.
Bist du bereit, gelassener zu werden? Dann probiere es aus – atme tief durch, nimm das Leben, wie es kommt, und erinnere dich: Nach jedem Tal geht es wieder bergauf!